Die Kommunalwahl im Zeichen von Corona ist mit der – sehr knappen – Bestätigung der amtierenden Bürgermeisterin Dr. Brigitte Kössinger nun zu Ende gegangen. In der aktuellen globalen Krise erscheinen unsere Gautinger kommunalpolitischen Themen naturgemäß viel kleiner und für viele als Luxusprobleme angesichts ungewisser Zukunftsperspektiven überall, auch für viele Menschen in Gauting, die sich als Selbständige oder mittelständische Unternehmer Sorgen um Ihre Firmen und wirtschaftliche Existenz machen oder als Arbeitnehmer um den Bestand ihres Arbeitsplatzes. Gerade deshalb ist es gut, dass wir hier nun wieder Klarheit haben.
Die Ergebnisse der Wahl zum Bürgermeister wie Gemeinderat haben sicherlich deutlich gemacht, dass der von Frau Dr. Kössinger und dem Gemeinderat nach der Wahl 2014 eingeschlagene Kurs der Veränderung und des Aufbruchs in Gauting zumindest in Teilen der Wählerschaft auch erhebliche Widerstände erzeugt hat. Nach der Wahl vor sechs Jahren waren viele in Gauting froh, dass wichtige Themen endlich angepackt wurden, die lange liegen geblieben waren. Diese Aufbruchstimmung ist aber nach sechs Jahren vergangen. Die Baustelle mit Lärm und Verkehrsbelastung am ehem. Grundschulareal als besonderes Zeichen für die Weiterentwicklung von Gauting mag auch aktuell bei vielen für Verdruss gesorgt haben. Und vieles ist noch nicht soweit fortgeschritten, dass gute Ergebnisse für jedermann erfahrbar wurden. So entstand in einem Teil der Bevölkerung die Stimmung eines „nicht soviel und nicht alles gleichzeitig“.
Bei mancher polarisierenden Diskussion im vergangenen Wahlkampf ist dabei völlig untergegangen, dass der Gemeinderat in der vergangenen Periode viele wesentliche Entscheidungen einstimmig oder doch mit sehr großen Mehrheiten fraktionsübergreifend gefasst hat nach oft langer und gründlicher Diskussion. Dies ist ein Verdienst nicht zuletzt auch der Bürgermeisterin. Es bleibt abzuwarten, ob der von manchen Gruppen proklamierte „Richtungswechsel“ oder das „Mehr an Miteinander“ nun ein Wechsel zu mehr Konfrontation und Streit sein wird. Es wird von allen Beteiligten abhängen, ob nach Ende des Wahlkampfes eine konstruktive und sachorientierte Diskussion in den Vordergrund rückt, wie es die Arbeit des letzten Gemeinderates geprägt hat.
Im Moment weiß keiner, welche Themen und Herausforderungen auf Gauting zukommen werden. Die Sorge ist aktuell natürlich groß, dass die Finanzsituation von Gauting sich durch rückläufige Steuereinnahmen weiter verschlechtern wird. Dies ist gewiss keine gute Nachricht im Hinblick auf die vielen freiwilligen Leistungen, die die Gemeinde bis heute noch für die Bürger erbringt.
Wir werden als ZukunftGauting auch zukünftig die Entwicklungen und Vorhaben in und für unsere Gemeinde begleiten. Und wo es nötig ist, werden wir auch klar Position beziehen. Wir werden uns weiterhin für ein „modernes und lebenswertes Gauting“ einsetzen und all diejenigen unterstützen, die sich hierfür mit konkreten Vorhaben einsetzen. Über Ihr Mitwirken und Ihre Anregungen freuen wir uns immer!