Die Gautinger werden aktuell überflutet von Stellungnahmen, Flyern, Facebook-Posts und Leserbriefen zur „Krapfberg-Villa“. Verbunden mit massiven Vorwürfen Richtung Rathaus und Bürgermeisterin. Damit soll der Eindruck erweckt werden, als ob der Fortbestand dieses Gebäudes – von der Gemeinde vor 50 Jahren erworben, in dessen Erhalt oder Sanierung aber nie ein Cent investiert wurde – eine zentrale Herausforderung für Gauting wäre. Dies ist nicht der Fall!
Es ist immer dasselbe Muster: einige wollen in Gauting alles am liebsten konservieren und wehren sich gegen jede Weiterentwicklung unseres Ortes. Das Gegenteil ist notwendig!
Wir fordern Bürgermeisterin und Gemeinderat auf, einen Zukunftsplan für Gauting zu entwickeln! Folgende Eckpunkte müssen darin enthalten sein:
Gestaltung des Bahnhofs und seines Umfeldes
Im Herbst 2019 wurde der Siegerentwurf des Wettbewerbs für die Gestaltung des Bahnhofumfeldes mit großer Zustimmung in der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Herbst 2021 ist der Neubau am ehem. Grundschulareal abgeschlossen und das KARLs-Quartier wird mit Leben erfüllt.
Wann und wie geht es weiter mit der Umgestaltung der P+R-Fläche, des Bahnhofsvorplatzes und des Bahnhofgebäudes? Die Planungen sollten konkretisiert werden!
Die Entwicklung des Gautinger Ortskerns
Wie soll die Bahnhofstrasse auf der gegenüberliegenden Seite des KARLs langfristig ausschauen ? Besteht hier die Chance – Stichwort Verkauf Hotel Simon – mit den heutigen oder zukünftig neuen Eigentümern diesen wichtigen Teil des Gautinger Zentrums neu zu gestalten?
Der Siegerentwurf zum Bahnhofsumfeld hat konkrete Vorschläge entwickelt. Im Herbst 2019 wurde das ISEK-Konzept für den Ortskern vorgestellt. Es braucht keine weiteren Gutachten, sondern nun eine Bauleitplanung für Gautings Ortskern:
- Aufwertung der Bahnhofstrasse, bessere Aufenthaltsqualität, ein attraktiveres Umfeld, das Lust zum „Einkaufen vor Ort“ macht!
- Eine angemessene Verdichtung im Ortskern vor allem für Wohnungen
- verbessertes Baurecht, um Investitionen in attraktiven Neubau in Mischnutzung mit Einzelhandel, Gastronomie, Büros und Wohnungen zu ermöglichen
- Erhaltung und Entwicklung der Grünzüge durch Gauting
- Schrittweise Neuordnung der Verkehrssituation gemeinsam mit den Händlern und Anwohnern
Ein ehrlicher Kassensturz – finanzielle Solidität und Perspektive!
Corona und seine wirtschaftlichen Folgen machen es nicht einfacher. Debatten über „Wunschträume“, aber gleichzeitig „Tabuzonen“ definieren – das geht so nicht.
- Pflichtaufgaben kann die Gemeinde nicht „wegdelegieren“, zB. für die Kinderbetreuung!
- Welche freiwilligen Leistungen sind uns lieb und teuer und wollen wir erhalten – Freibad, Bosco…?
- Was ist zukünftig notwendig und was wünschen wir uns?
- Welche finanziellen Voraussetzungen müssen dafür geschaffen werden?
- Finanzielle Reserven mobilisieren aus nicht genutztem Vermögen – Investitionsspielraum schaffen für Zukunftsaufgaben
- Gautinger Gewerbe stärken und entwickeln
- langfristig höhere Gewerbesteuereinnahmen, damit Gauting sich „Wünschenswertes“ auch leisten kann!
- Deshalb: Handwerkerhof und Gautinger Feld schnell realisieren
- Deshalb: Ecopark an der Grenze zu Gilching in überarbeiteter Form auf den Weg bringen!
Bezahlbarer Wohnraum – die soziale Frage unserer Zeit
Nur wenige können sich Doppelhäuser ab 1,5 Mio € aufwärts leisten. Auch ohne Zuzug gibt es großen Bedarf in Gauting für neuen Wohnraum! Das Interesse an den Wohnungen im KARLs ist sehr groß, gerade auch von Gautingern. Wir wollen nicht, dass Gauting nur noch für Wohlhabende als Wohnort in Frage kommt! Was nützen uns, wenn wir dringend benötigte neue Kindergärten bauen, aber die Betreuungskräfte nicht nach Gauting kommen wollen, weil sie hier keine Wohnung finden?
Deshalb: Alle Chancen nutzen, um unterschiedliche Wohnformen für jeden Geldbeutel zu ermöglichen:
- Geförderten Geschoßwohnungsbau ausbauen – nicht nur am „Patchway Anger“!
- Genossenschaftliche Modelle und innovative Konzepte – Beispiel „Baugemeinschaft Stockdorf“ – fördern und unterstützen
- Generell mehr Wohnungsbau fördern, gerade im Ortskern Verdichtung hierfür ermöglichen!
Der Gemeinderat ist gefordert!
Der Gemeinderat darf sich nicht im „Klein-Klein“ verlieren und immer nur isoliert Einzelthemen nach Tagesaktualität diskutieren. Der „Zukunftsplan“ gehört auf die Agenda.
CSU und Grüne sind bei der geplanten Bebauung des ehem. AOA-Geländes aufeinander zugegangen und zeigen, dass gemeinsame Lösungen möglich sind. Setzt diesen Weg fort!
Ein Signal des Aufbruchs setzen – Bürgerfest im Herbst!
Die Corona-Pandemie lastet auf dem öffentlichen Leben und belastet uns alle. Wenn im Herbst die Menschen geimpft sind und das Leben sich normalisiert, schlagen wir anlässlich der Einweihung des KARLs ein großes Bürgerfest vor:
- Die Gautinger Einzelhändler freuen sich sehr über die „Einkaufsmagneten“ Edeka und DM am Bahnhof
- Die neuen Mieter sind froh, dass sie endlich eine neue Wohnung in Gauting gefunden haben
- Die Gemeinde kann den „Zukunftsplan“ vorstellen!
Eine gute Gelegenheit, den Gautingern zu zeigen, dass unser Ort sich weiterentwickelt für ein modernes und lebenswertes Gauting!