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Beim Ecopark kommt Bewegung rein – Gautinger Grüne verbreiten Fake-News

ASTO EcoparkÜber das Gautinger Vorhaben den Asto Ecopark am Südrand des Gilchinger Gewerbegietes anzusiedeln ist in den letzten Tagen in der Presse intensiv berichtet worden. Dabei geht einiges durcheinander, leider auch deshalb weil die Gautinger Grünen und ihr Bürgermeisterkandidat Hans-Wilhelm Knape eine Falschmeldung über die angebliche Beendigung des Projektes veröffentlicht haben. Tatsächlich ist genau das Gegenteil richtig. Wir fassen zusammen wie der aktuelle Stand ist.

Deutschland mühsam Planungsland – Ecopark-Planung ist trotzdem auf gutem Wege

Im Herbst 2018 hat Gauting die sog. „frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange“ begonnen, Stellungnahmen eingeholt von Nachbargemeinden, der Naturschutzbehörde und anderen staatlichen Institutionen. Zahlreiche Hinweise, Anregungen und Bedenken wurden vorgebracht, mit denen sich die Gemeinde Gauting auseinandersetzen muß und ggf. als Modifikationen in die Planung einfließen lässt. Dieser Prozess ist nicht abgeschlossen und wird auch im Jahr 2020 weitergehen. Der neu zu wählende Kreistag wird über die Herausnahme der Flächen im  Unterbrunner Holz entscheiden vor dem Hintergrund, dass Gauting mit dem Faktor 1,3 (ursprünglich war Faktor 1,1 vorgesehen) wegfallende Fichtenbestände durch gesunden Mischwald ersetzen und den Bannwald damit vergrößern will. Soweit ganz normales Planungsprozedere und leider – deutsche Realität in unserer durchregulierten Gesellschaft – keine schnelle Angelegenheit.

Gilching blockiert und belastet das gute nachbarschaftliche Verhältnis

Der Gilchinger Bürgermeister Walter – stark unter Druck gesetzt durch die Gilchinger „ProBannwald“-Initiative – lässt aber leider jede vernünftige Gesprächsbereitschaft im Vorfeld der Kommunalwahl vermissen. Kategorisch lehnte er – zuletzt im Januar bei einer Diskussion der Landratskandidaten im Gilchinger Rathaus – unter Verweis auf die zahlreichen neuen Gilchinger Gewerbegebiete ein solches auf Gautinger Flur ab mit Hinweis auf die Erholungsfunktion des Gautinger Waldes im Unterbrunner Holz für die Gilchinger Bevölkerung. Aus Gautinger Perspektive ein starkes Stück an Rücksichtslosigkeit gegenüber der Nachbargemeinde, nachdem Gilching sein Gewerbesteueraufkommen massiv erhöht hat.

CSU-Landratskandidat Stefan Frey will vermittelnde Lösung

Bei der Diskussionsveranstaltung im Gilchinger Rathaus mit den Landratskandidaten am 22.Januar erläuterte Stefan Frey, dass er – im Falle seiner Wahl zum Landrat – seine Rolle darin sieht, eine Vermittlung zwischen den Gemeinden vorzunehmen, um einen Kompromiss zu erreichen und womöglich langwierige rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Die Aussagen von Herrn Frey können hier  im O-Ton (Dauer 2:55 min) angeschaut werden. Es kann keine Rede davon sein, dass er Gauting in den Rücken gefallen ist. Genauso wenig wie die Landratskandidaten von Freien Wählern und FDP, die ebenfalls einen Ausgleich zwischen Gauting und Gilching anmahnten. Damit hat Herr Frey sich völlig anders positioniert als die Landratskandidatin der Grünen, Martina Neubauer, die kategorisch jeden Kompromiß abgelehnt hat und Gauting das Gewerbegebiet am Südrand zu Gilching verwehren will.

Die Gautinger Haltung

Alle relevanten kommunalpolitischen Gruppen in Gauting stehen hinter dem Asto Ecopark, der mit großer fraktionsübergreifender Mehrheit im Gemeinderat auf den Weg gebracht worden ist. Ausnahme sind die Gautinger Grünen, die das Gewerbegebiet im Hinblick auf den Eingriff in das Unterbrunner Holz grundsätzlich ablehnen.

Die Gautinger Bürgermeisterin Dr.Brigitte Kössinger hat – entgegen allen anderen Behauptungen – bereits frühzeitig das Gespräch mit der Nachbargemeinde gesucht, mit dem Bürgermeister-Kollegen gesprochen und im Gilchinger Gemeinderat vorgestellt. Gauting war immer schon zu einer guten Abstimmung mit Gilching bereit.

Aus den Reihen der UBG (Unabhängige Bürger Gauting) und der FDP, die beide den Asto Ecopark klar befürworten, gab es nun auch aktuell die Anregung, Modifikationen des Planungskonzeptes zu prüfen, um die Widerstände in Gilching nach der Wahl zu reduzieren und im Kreistag eine Zustimmung zu dem Projekt zu bekommen.

Bürgermeisterin Brigitte Kössinger hat ihre Bereitschaft zur Verständigung mit Gilching daraufhin wiederholt unter der Voraussetzung, dass Gilching die Totalopposition zu dem Gautinger Vorhaben aufgibt und konstruktiv an den zu lösenden Fragen mitwirkt. Dann wäre es beispielsweise möglich, den Eingriff ins Unterbrunner Holz zu reduzieren und das Gewerbegebiet etwas weiter nach Osten näher an die von Unterbrunn kommende Umgehungsstraße zu rücken.

ZukunftGauting eV. hält die Realisierung des Asto Ecoparks für ein zentrales Schlüsselprojekt für die langfristige Entwicklung von Gauting. Nicht nur wegen der Finanzsituation der Gemeinde sondern auch im Hinblick auf die Realisierung der Geothermie im unmittelbaren Anschluss an den Ecopark, mit dem 30.000to CO2 eingespart werden können und ein echter Beitrag zur Energiewende im Landkreis Starnberg geleistet werden kann. Aber es geht in der Politik nicht um Rechthaberei, sondern um konkrete Ergebnisse. Und insofern ist es vernünftig, dass Gauting hier überlegt, wie es seine Ziele am besten erreichen kann. Immerhin hat der Gilchinger Bürgermeister laut Starnberger Merkur ganz aktuell seine Gesprächsbereitschaft erklärt, vielleicht ein erster kleiner Schritt.

Die Reaktion der Gautinger Grünen

Ja, es ist Wahlkampf. Aber es ist schon erstaunlich, dass die Gautinger Grünen in einer offiziellen „Pressemitteilung“ letzte Woche das angebliche „Aus“ für den Ecopark und den Rückzug aus dem Projekt bejubeln (Bürgermeisterkandidat Hans-Wilhelm Knape „Das Scheitern war vom ersten Tag an vorprogrammiert.“). Gegenüber dem Starnberger Merkur hat er auf Rückfrage die falsche Tatsachenmeldung inzwischen eingeräumt. Herr Knape ist ein respektabler und ernsthafter Mann, der so ein Verhalten gerade als Bewerber für das Bürgermeisteramt gar nicht nötig hat.

Es bleibt zu hoffen, dass nach der Wahl Sachlichkeit in die Diskussion zurückkehrt. Gerade bei einer möglichen Modifikation des Projektes (auch im Sinne der Grünen bei einer Reduzierung des Eingriffs in das Unterbrunner Holz)  ohne die Gautinger Ziele aufzugeben, sollten die Grünen sich konstruktiv verhalten. Im Interesse von Gauting und seinen Bürgern. Denn auch die Grünen wissen, wie schlecht die Gautinger Finanzlage ist.

Gauting 2030 – spannende Diskussion im vollbesetzten Bosco

Gauting 2030Da hatten wir die passende Idee – im bis in den Vorraum überfüllten Bosco konnten die ZukunftGauting-Vorstände Dr. Andreas Albath und Tammo Körner als Moderatoren mit Gautings Erster Bürgermeisterin Dr. Brigitte Kössinger (CSU), ihrem Stellvertreter Dr. Jürgen Sklarek (MiFü e.V.) und dem Gemeinderat Hans-Wilhelm Knape (Soziale Ökologen; BM-Kandidat der Grünen) eine spannende Diskussion zu den Zukunftsfragen für Gauting im neuen Jahrzehnt führen. Sachlich ging es zu, sehr viel Übereinstimmungen in den grundlegenden Fragen, aber durchaus auch wichtige Unterschiede hinsichtlich der Prioritäten für Gauting wurden erkennbar.

Einigkeit: Gauting hat eine gute Zukunft vor sich!

Hans-Wilhelm Knape formulierte zum Einstieg humorvoll „Wir werden 2030 noch genauso viele Probleme haben wie heute, nur nicht mehr dieselben“. In den Grundlinien der Entwicklung von Gauting gab es große Übereinstimmung der Podiumsteilnehmer. Alle erwarten ein moderates Bevölkerungswachstum in einer Größenordnung von 2-3.000 Menschen wie in den vergangenen Jahrzehnten. Die Sorge mancher Bürger vor einem explosionsartigen Anstieg der Bevölkerungszahlen wurde schon deshalb nicht geteilt, weil niemand eine große Flächenausdehnung mit Neubaugebieten kommen sieht.

Bezahlbares Wohnen eine zentrale Zukunftsaufgabe

Brigitte Kössinger stellte nüchtern fest, dass das klassische Einfamilienhaus für die junge Familie im Großraum München nicht mehr die Wohnform der Zukunft sein wird angesichts der hohen Grundstückspreise. Engeres Bauen sei unausweichlich, Offenheit für unterschiedliche Gestaltungsformen vom Wohnungsbau in der einkommensorientierten Förderung, Genossenschaftslösungen, Einheimischenmodell und anderes das Gebot der Zukunft. Hans-Wilhelm Knape betonte seine Symphatie für genossenschaftliche Wohnformen, die nicht nur wirtschaftlich seien sondern von vielen Menschen auch als zeitgemäße Antwort empfunden würden. Jürgen Sklarek betonte auch die Wichtigkeit von Mitarbeiterwohnungen durch die Firmen, zB. ergebe sich möglicherweise im Bereich der Asklepioskliniken 120 Wohnungen zu bauen. Brigitte Kössinger wies daraufhin, dass dies eine eher langfristige Möglichkeit sei, aktuell gehe es darum, die Planung im Bereich ehemaliges AOA-Gelände zu finalisieren. Natürlich müsse dabei die Infrastruktur im Hinblick auf Nahversorgung, Kinderbetreuung, möglichst viel Verkehr ohne Auto mitbedacht werden, was beim AOA-Gelände aufgrund der Zentrums- und S-Bahn-Nähe besonders gut gelingen werde.

Wirtschaft und Umwelt – hier wurde es kontrovers

Zunächst: Alle haben den klaren Willen, energische Schritte zur Gestaltung der Energiewende und der Herausforderungen durch den Klimawandel anzugehen und im Rahmen der Möglichkeit der Gautinger Politik beizutragen. Im Hinblick auf Windräder in Gauting herrschte aber eher Zurückhaltung. Hans-Wilhelm Knape würde sich freuen, wenn bei den beiden Vorrangflächen eine Umsetzung wirklich möglich würde,  Jürgen Sklarek mahnte sorgfältige Betrachtung der Effizienz und eine Kosten-Nutzen-Analyse an und Brigitte Kössinger betonte, dass sie sich nicht auf bestimmte Formen erneuerbarer Energien festlegen wolle, alle Möglichkeiten müssten ernsthaft geprüft werden.

Kontrovers wurde es bei der Entwicklung der Gautinger Wirtschaft und der Frage neuer Gewerbegebiete. Hans-Wilhelm Knape formulierte deutlichen Bedenken gegen den Asto Ecopark bei Gilching. Er plädierte für mehr interkommunale Zusammenarbeit, Fokus auf die bereits bestehenden Gautinger Unternehmen, statt neue anzusiedeln und Erhaltung der bestehenden Gewerbeflächen im Ort. Hier stieß er auf energischen Widerspruch von Brigitte Kössinger: „Wenn Gilching bereit wäre, von seinen sprudelnden Gewerbesteuereinnahmen mit Gauting fair zu teilen, um das betroffene Waldstück am Unterbrunner Holz für die Gilchinger zu erhalten, wäre ich sofort dabei. Aber da gibt es keinerlei Bereitschaft.“In dem Punkt stimmte ihr Jürgen Sklarek uneingeschränkt zu. „Die Gilchinger Einwände sind nicht stichhaltig, Gauting ist dringend auf die Verbesserung seiner Finanzen angewiesen, wir können ja schließlich nicht die Bank ausrauben!“ formulierte er plastisch. Moderator Andreas Albath versuchte CSU und Grüne zur Suche nach einem Konsens zu motivieren mit Hinweis darauf, dass die im Zusammenhang mit dem Ecopark geplante Geothermie zu einer bedeutenden CO2-Einsparung von 30.000 to jährlich führen könnte: „Ist es nicht angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel wert, sich hier zu einigen?“.

Gauting 2030

Wir müssen über Geld reden – Gautings Finanzen werden ein Sorgenthema bleiben

Hans-Wilhelm Knape bezweifelte, dass die Schaffung von Gewerbegebieten Gautings Finanzmisere lösen könne, da eine Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen ja nur langfristig erfolgen würde. Brigitte Kössinger widersprach mit dem Hinweis, dass „Politik, die nicht in die Zukunft schaut, keine gute Politik ist“. Sie verwies darauf, dass jetzt zB. bei der Realisierung des Handwerkerhofes die Gemeinde durch die Veräußerung der Grundstücke bereits Einnahmen erzielen werde. Etwas nebulös wurde es bei der Frage nach möglichen Kosteneinsparungen der Gemeinde. Jürgen Sklarek will Geld durch weniger Ausgaben für Gutachten einsparen, wollte aber nicht beziffern, was das für einen Effekt haben könnte und nannte lediglich ein Beispiel aus der Zeit von vor 2014. Hans-Wilhelm Knape will die Personalkosten senken, aber nicht durch Entlassungen sondern über Instrumente wie natürliche Fluktuation und ähnliches. Brigitte Kössinger wies daraufhin, dass Stellen nur mit Zustimmung des Gemeinderates geschaffen werden und im Gegenteil die Gemeinde das Problem habe, qualifizierte Mitarbeiter zu finden und zu ersetzen, wenn diese sich beruflich auf andere Positionen weiterentwickeln.

Mobilität in Gauting – der „Elefant“ im Raum

Das ständige Aufregerthema in Gauting, wenn der Verkehr sich mal wieder auf der Bahnhofstrasse oder an der Würmbrücke staut. Hans-Wilhelm Knape wählte plastisch das Bild vom „Elefanten“, der in Gauting stehe. Die Verkehrsthemen können nur „scheibchenweise“ angegangen werden und lägen ja zum Teil auch gar nicht in Gautinger Hand (S-Bahn-Verkehr). Hier gab es viel Übereinstimmung und auch der gemeinsame Appell, dass ohne Verhaltensänderung der Bürger wenig passieren werde. Brigitte Kössinger wies auf die Haltung vieler Menschen hin nach dem Motto „Mitmachen müssen alle bei der Verkehrsreduzierung, damit ich leichter mit dem Auto durch Gauting komme“. Soweit die Einigkeit im Grundsätzlichen reicht, wird es im Detail dann doch kontrovers. Während Jürgen Sklarek sich vehement gegen den geplanten Supermarkt am AOA u.a. mit Verweis auf den zukünftigen Edeka-Markt am ehemaligen Grundschulareal ausspricht, und stattdessen lieber eine Filiale des Starnberger Fischgeschäftes Dechant nach Gauting holen möchte, plädierte Brigitte Kössinger klar für „quartiersnahes Einkaufen“, das den Bürgern eben erleichtere, Dinge des täglichen Bedarfs zu Fuß oder per Rad und ohne Autofahrt über die Bahnhofstrasse zu erledigen.

Ortsentwicklung – die Schwerpunkte sind klar

Nur noch kurz konnte über städtebauliche Entwicklungsthemen gesprochen werden. Top-Priorität hat für alle drei für das kommende Jahrzehnt 1. Die Neugestaltung des Bahnhofareals und der Bahnhofstrasse 2. Das Areal um den Hauptplatz einschließlich Wunderlhof und 3. die Entwicklung von Harms-/Baierplatz in Stockdorf.

Fazit – ein lohnender Nachmittag

Es hat sich gelohnt. Ein bis zum Schluss voller Saal, großes Interesse der Gautinger Bürger. Interessante Aussagen, viel Übereinstimmung, aber auch sachliche Unterschiede. Respektvoller und guter Umgang miteinander, keine schlechte Perspektive für die notwendige Zusammenarbeit in der Zukunft. An die 100 Fragen, von denen ein großer Teil thematisch angesprochen wurde. Aber natürlich nicht im Detail und auch keine konkreten Einzelfragen. Alle Teilnehmer freuen sich über ein direktes Gespräch mit interessierten Bürgern im Rahmen vieler Infoveranstaltungen in den kommenden Wochen. ZukunftGauting-Vorsitzender Andreas Albath weist zum Abschluss daraufhin, dass es weitere Bürgermeisterkandidaten und Gruppen gibt, die für den Gemeinderat kandidieren und gerne sich den Fragen der Bürger stellen. Er warb bei SZ oder Merkur dafür angesichts des großen Interesses im Februar noch eine Veranstaltung zu organisieren mit den dann final feststehenden Bürgermeisterkandidaten. Zum Ende der Appell „das wichtigste Recht des Bürgers in der Demokratie ist sein Wahlrecht – machen Sie davon Gebrauch!“.

Hier zu den Berichten der SZ und des Starnberger Merkurs.

GAUTING 2030 – Wir laden ein zur Podiumsdiskussion!

Zu Beginn eines neuen Jahrzehntes diskutieren wir über die Chancen und Herausforderungen für Gauting in den kommenden Jahren.

  • Wie viele Menschen werden in Gauting 2030 leben?
  • Welche Aufgaben stellen sich in der Ortsentwicklung?
  • Gibt es Verbesserungsmöglichkeiten beim Verkehr, einen fairen Ausgleich für unterschiedliche Wünsche der Bürger für ihre Mobilität?
  • Wird Gauting immer mehr zum Ort für Wohlhabende, wie schaffen wir mehr bezahlbaren Wohnraum für jedermann?
  • Wie erhalten und schaffen wir gute Bedingungen für Gautinger Unternehmen?
  • Wie kann man Gewerbeentwicklung und Klimaschutz verbinden?
  • Lebendiges Gauting mit einer aktiven Bürgerschaft und vielfältigem Angebot – wie kann und soll die Gemeinde dies unterstützen?
  • Wie kann die Gemeinde ihre finanziellen Sorgen überwinden und die vielfältigen Aufgaben und Wünsche der Bürger nach freiwilligen Leistungen solide finanzieren?

Wir diskutieren die Zukunftsfragen für Gauting mit den Teilnehmern auf dem Podium und unter Einbeziehung der Fragen aus dem Publikum.

Fragen interessierter Bürger an die Podiumsteilnehmer können auch im Vorfeld der Veranstaltung an mail@zukunft-gauting.de  gerichtet werden.

Der Eintritt ist frei.

„Gesamtverkehrskonzept“ – ein großes Missverständnis

Seit Jahren wird in Gauting an einem Gesamtkonzept für den Verkehr gearbeitet, nachdem die Gemeinde vor dem Verwaltungsgericht empfindliche Niederlagen bei der Einführung von Tempo 30-Regelungen für die Unterbrunner- und die Römerstraße hinnehmen musste. Der Fachplaner Dr. Kaulen aus Aachen erhielt einen Beratungsauftrag, im Juni 2018 wurde im Bosco zunächst ein „Zwischenstand“ und nun am letzten Donnerstag im zuständigen Verkehrsausschuss des Gemeinderates in öffentlicher Sitzung und unter großer Teilnahme interessierter Bürger der Abschlussbericht präsentiert. Wer erwartet hatte, dass der Berater  knapp eineinhalb Jahre nach der öffentlichen Vorstellung des Zwischenstandes ein Konzept mit innovativen oder gar grundlegenden Ideen zur nachhaltigen Verbesserung der Gautinger Verkehrssituation präsentieren würde, sah sich enttäuscht.

Etwas überspitzt formuliert – „Tempo 30“ scheint die Standardantwort des Beraters auf alle Verkehrsfragen zu sein. Frustriert mussten etliche Gemeinderäte zur Kenntnis nehmen, dass Dr.Kaulen aber selbst in Sachen „Tempo 30“ auf viele wichtige Fragen („Wie haben sich die Unfallzahlen entwickelt ?“ „Was ergaben die Geschwindigkeitsmessungen ?“ „Wie lautet die Stellungnahme der Polizei ?“) keine Antwort geben konnte oder auf die Frage „Sind für Ihren Vorschlag nicht gravierende Maßnahmen mit erheblichen Kosten erforderlich ?“ lapidar reagierte „Machen Sie sich keine Sorgen, da kann man ganz vieles machen, auch günstiges, ist dann halt hässlich“. Wenn ein Berater bei einem Wirtschaftsunternehmen so schlecht vorbereitet zur Präsentation vor dem Entscheidungsgremium erschiene, würde die Geschäftsführung sich das niemals gefallen lassen….

Die engagierte Diskussion im Ausschuss blieb gleichwohl erfreulich sachlich. Klassische parteipolitische Profilierungen blieben die Ausnahme (Maximilian Platzer von der CSU plädierte für Beibehaltung von Tempo 100 von Gauting nach Stockdorf bzw. nach Buchendorf, jeweils ab dem Ortsausgangsschild und Anne Franke von den Grünen wollte die auch gewerblich geprägte Grubmühlerfeldstraße zur Fahrradstraße machen). Aber die Gemeinderäte beschäftigten sich vor allem mit den Tempo 30 Fragen. Was sind die wichtigsten Ergebnisse:

  • Die bereits geltenden zahlreichen Tempo 30 Zonen werden – auch in Buchendorf, Unter- und Oberbrunn – ausgeweitet bis auf die Durchgangsstraßen
  • Nach kontroverser Diskussion wurde – auch auf Wunsch vieler Anlieger – mehrheitlich entschieden auch die Römerstraße , Verbindungstrasse nach Gilching  und die Buchendorferstraße bis zum Ortsausgangsschild in die angrenzenden Tempo 30-Zonen einzubeziehen.
  • Das für die Bahnhofstrasse zuständige Staatliche Bauamt hat einem Radschutzstreifen bergaufwärts zugestimmt.
  • Die nach einhelliger Auffassung gut bewährte Regelung vom Pippinplatz bis zum Ortsausgang in der Germeringer-Strasse mit Tempo 30 von 7-17 Uhr zum Schutz der Kinder in Kindergarten und Schulen sei dagegen rechtlich nicht zulässig sondern nur im ersten Teilstück ab Pippinplatz und vor den Schulen bis zur Waldpromenade. In dem etwa 300 m langen Zwischenteil soll nunmehr „Freiwillig Tempo 30“-Schilder aufgestellt werden. Kein Wunsch der Gemeinderäte, aber es traut sich wohl auch niemand, gegen eine solch enge Auffassung vorzugehen, die einem wie eine Idee aus Schilda vorkommt.

Zum besseren Verständnis muss man wissen, dass sog. „lineares Tempo 30“ wie an der Germeringerstraße  nur im Umfeld von besonders schützenswerten Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Seniorenheimen zulässig ist. Der „Normalfall“ der StVO ist die Tempo 50- Regelung, von der nicht freihändig abgewichen werden kann.

Tempo 30 Zonen sind hingegen grundsätzlich nur bei untergeordneten Straßen ohne Durchgangsfunktion zulässig und erfordern – jedenfalls bei neu einbezogenen Straßen ohne Bestandsschutz – bauliche Einschränkungen auf der Straße, um ihren geänderten Charakter deutlich zu machen. Insbesondere auch an der Buchendorferstrasse eine herausfordernde Aufgabe. Busverkehr, Winterdienst, Verkehr zu Stoßzeiten, Vermeidung Rückstau auf die Münchner Straße sind einige Stichpunkte, die zu bewältigen sein werden.

Hoffen wir im Interesse des Gautinger Steuerzahlers, dass die Empfehlungen des Beraters hieb- und stichfest sind. Und dem Gemeinderat kann man nur raten, bis zu den konkreten Umsetzungsentscheidungen für die einzelnen Maßnahmen genau hinzuschauen und nachzuhaken.

Der große Wurf ? Er bleibt zunächst aus, er ist vielleicht auch gar nicht zu erreichen. Aber ein wenig mehr Inspiration und Impulse hätte man sich in so einem langen Prozess und gerade von einem renommierten Planer dann doch erwarten dürfen.

Weitere Details auch in den Berichten von SZ https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/gautinger-verkehrskonzept-runter-vom-gas-1.4713305 und Merkur https://www.merkur.de/lokales/starnberg/gauting-ort69895/gesamtverkehrskonzept-passiert-umwelt-energie-und-verkehrsausschuss-in-gauting-13279614.html

Siegerentwurf zur Gestaltung des Bahnhofareals vorgestellt!

Siegerentwurf Bahnhofsareal

Erhalt des alten Bahnhofshauptgebäudes – das war für manche das Highlight des Siegerentwurfes des städtebaulich Wettbewerbs zum Bahnofsareal, der  am Montagabend etwa 100 interessierten Bürgern in einer informativen Veranstaltung im Gautinger Rathaus durch Clemens Fauth für das siegreiche Büro „Beer, Bembé, Dellinger“ vorgestellt wurde.

Professor Schiebel von der Regierung von Oberbayern lobte, dass sechs gute Entwürfe der Jury bestehend aus Fachleuten und Gemeinderäten aller Fraktionen vorgestellt wurden, aber „das Bessere sei nun einmal der Feind des Guten“. Er lobte am Siegerentwurf u.a. die massvolle Erweiterung des Bahnhofsplatzes, die aufgelockerte Bebauung der Bahnhofstrasse unter Vermeidung eines „Schluchtcharakters“ oder die sehr wirtschaftliche Gestaltung der P+R-Anlage als Tiefgarage mit zukünftig direktem Zugang zu den Bahngleisen.

Bürgermeisterin Brigitte Kössinger erläuterte, dass die Gemeinde alle sechs Entwürfe angekauft habe und damit eine gute Vorarbeiten für die zukünftige Bebauungsplanung des Areals habe, da damit auch überzeugende Ideen aus den Entwürfen der Platzierten übernommen werden können. Das Konzept wird also nicht 1:1 verwirklicht, stellt aber nunmehr eine fachlich fundierte Basis für die weiteren Entscheidungen im Gemeinderat dar.

Aber es geht natürlich um mehr als das Bahnhofsgebäude – hervorzuheben ist:

  • Der „Kulturbahnhof“ mit altem Hauptgebäude und neuen Anbauten soll der optische Mittelpunkt des Ortes bleiben, die Treppe vom Bahnhof direkt auf den Bahnhofsplatz führen. Laut Bürgermeisterin Kössinger sieht das Bauamt das Gebäude als sanierbar (Energie, Barrierfreiheit) an und die alte Klinkerfassade lasse sich freilegen – das wird viele in Gauitng sehr freuen
  • Auf dem heutigen Parkplatz soll neben dem ja bereits vorgesehenen Busbahnhof, der „Bike+Ride“ Fläche mit 558 überdachten Stellplätzen und der Tiefgarage
    • ein Marktplatz für Wochenmarkt oder Flohmärkte
    • ein Kinderhaus mit Lärmschutzwand zu den Bahngleisen und
    • zwei Wohngebäude, die für „Starterwohnen“ bzw. als Wohnheim für Studenten oder Azubis gestaltet werden könnten entstehen
  • viele gute Detailüberlegungen, um einen möglichst deutlichen „Grünzug“ entlang des Bahnhofsgeländes zu gestalten
  • ein interessanter Entwurf für die mögliche Gestaltung der Bahnofstrasse gegenüber dem Sontowski-Areal, was nach einem Verkauf des Hotel Simon-Grundstücks, bald zu konkreten Diskussionen mit den Erwerbern führen könnte

Interessante und diesmal ausnahmslos sachliche Fragen ohne jede Polemik aus dem Publikum, die aber Diskussionsbedarf aufzeigten:

  • viele Aspekte zum Verkehr noch unausgereift, z.B.
    • die Zufahrt zur Tiefgarage von der Ammerseestrasse und fehlende Trennung vom Schul- und Radweg
    • sehr knapper Raum für Kurzhalteplätzen für Abholer am Bahnhof (nur 4 „Kiss+Ride“-Plätze vorgesehen)
    • ein komprimierter Busparkplatz gegenüber dem bisherigen Konzept
  • kann man weniger Versiegelung bekommen („ja, muss überarbeitet werden“)
  • schöne Granitbepflasterung – aber unbeantwortete Fragen zur Alltagstauglichkeit und Kosten
  • Nutzungskonzept für den „Kulturbahnhof“ offen, hier ist laut der Bürgermeisterin ein multifunktionales Konzept erforderlich. Wünschenswert angesichts der Finanzsituation der Gemeinde ein Kulturverein, der das Objekt selbsttragend übernimmt (Bürgermeisterin Kössinger: „Meine persönliche Meinung ist, dass wir das Bahnhofsgrundstück nicht verkaufen sollten, Erbpacht könnte ich mir aber vorstellen“)
  • Viele begreifen nicht, dass die Gemeinde über privates Eigentum nicht einfach verfügen kann („kann man nicht auf dem Postareal öffentliche Parkplätze vorsehen“)
  • Unklar bleibt noch das Konzept für die „Starter- bzw. Studenten/Azubi-Wohnungen“ in Nachbarschaft zu den Bahngleisen

Bis zum 15.November kann man sich im Gautinger Rathaus noch alle sechs Entwürfe der verschiedenen Planungsbüros anschauen. Lohnend!

AOA, Bahnhof, Gewerbe, Energiesparen, Polizei – Informative und lebendige Bürgerversammlung!

Bürgermeisterin Brigitte Kössinger, Mitarbeiter aus dem Rathaus und der Gautinger Polizeichef Ernst Wiedemann gaben informative Berichte zur Situation in Gauting und anschließend viele Fragen von Bürgern und teilweise kontroverse Diskussionen. Recht gut besuchtes Bosco, leider nur wenig jüngere Bürger.  Für alle, die nicht dabei gewesen sind, hier Zusammenfassung wichtiger Aussagen und neuer Infos zur Entwicklung von Gauting:

Bürgermeisterin Brigitte Kössinger erläuterte prägnant wesentliche Entwicklungen in Gauting: Ganz leichtes Wachstum der Bevölkerung auf nunmehr 21.309 Bürger, viele junge Familien mit Kindern, 1.309 Kinder in Betreuungseinrichtungen, seit 2015 245 neue Betreuungsplätze geschaffen. Dabei sehr schwierige Finanzsituation der Gemeinde (gute Einkommenssteuer, aber dennoch insgesamt im Steueraufkommen aufgrund der niedrige Gewerbesteuer auf vorletztem Platz im Landkreis) und ständig steigenden Kosten für die Pflichtaufgaben der Gemeinde. Die Rechtsaufsicht hat der Gemeinde die „gelbe Karte“ gezeigt, der Gemeinderat musste im Doppelhaushalt 2019/20 viele schmerzliche Einschränkungen bei freiwilligen Leistungen vornehmen, dafür gibt es keinen Beifall. Wie geht es vorwärts? Einige interessante Aussagen:

  • Bitter: obwohl genug Betreuungsplätze da sind, können nicht alle Kinder untergebracht werden. Betreuungskräfte kündigen, die keine Wohnung in Gauting finden, neue findet man nur schwer, die Plätze müssen frei bleiben
  • Bezahlbares Wohnen am AOA: das Rahmenplanverfahren zur Überarbeitung des gültigen Bebauungsplans ist beendet, jetzt wird der Bauausschuss den Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans fassen. Dann beginnt das Verfahren, in dem jeder Bürger seine Anregungen und Einwendungen einbringen kann. Wichtig: Alle Anregungen der Bürger und Interessengruppen werden im einzelnen abgewogen, teilweise sind sie in den Plan bereits aufgenommen worden. Es wird eine Bürgerinformationsveranstaltung geben, um das im einzelnen transparent zu machen.
  • Die Wohnungen werden ganz überwiegend von Gautingern bezogen werden: aktuell gibt es 245 Gautinger mit Wohnberechtigungsschein, die dringend Wohnung suchen
  • Die große Grünfläche im Zentrum des AOA-Geländes wird für die Allgemeinheit zugänglich sein und die Gemeinde wird für die Pflege und Erhaltung die Verantwortung übernehmen
  • Bahnhofsgelände: Am 14.10. wird im Rathaus eine Aufstellung eröffnet, die den Siegerentwurf und die platzierten Planer des städtebaulichen Wettbewerbs zur Gestaltung des Bahnhofareals vom P+R-Gelände bis zum Postgebäude präsentiert. 4 Wochen dann Zeit für die Bürger sich das persönlich anzuschauen
  • Für den Handwerkerhof am Penny-Kreisel hat die Bewerbungsfrist für ortsansässige Betriebe begonnen – bis zum 31.12.2019 ist das noch möglich
  • Das weitere Gewerbegebiet am „Gautinger Feld“ bei Asklepios soll ebenfalls realisiert werden, um Gautinger Firmen im Ort zu halten, die anderenfalls ihre Betriebe verlagern müssten – genannt wurden die Firmen Dietl, StanzSchmid und Ideal. Ganz bitter, wenn Gautings Gewerbesteuer noch weiter sinken würde
  • Der Ecopark südlich von Gilching ist das zentrale Schlüsselprojekt, um Gautings Finanzmisere langfristig zu lösen – es wird daran geduldig gearbeitet, aktuell keine Neuigkeiten
  • Das Gesamtverkehrskonzept soll – endlich! – am 5.12. in einer Sondersitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses verabschiedet werden. Hierzu die gute Nachricht, dass das Landratsamt grünes Licht für einen Radschutzstreifen an der Bahnhofstrasse gegeben hat
  • Ende des Jahres wird das neue Energiesparförderoprogramm veröffentlicht. Es wird eine Förderung für Photovoltaikanlagen geben.
  • Ladestationen für Elektrofahrzeuge wird esam Bahnhof und bei der Asklepiosklinik geben
  • Polizeichef Wiedemann ist zuversichtlich noch in seiner Dienstzeit den Spatenstich für die neue Polizeistation zu erleben. Das Gebäude an der Münchner Strasse ist in unzumutbarem Zustand. Was dort hinkommen soll, steht noch nicht fest.

Anschließend viele Detailfragen und Anregungen von Bürgern. Und dann – wohl unvermeidlich – Rundumschlag der Bürgerforum/GautingAktiv Vertreter Dr. Ziegler und Dr. Müller-Guntrum mit scharfer Kritik an Bürgermeisterin und den Bürgern, die im letzten Jahr die Bebauung des Grundschulareals mit großer Mehrheit im Bürgerentscheid befürwortet haben. Lange Diskussion, was man vor Jahren hätte anders und besser machen sollen. Und jetzt natürlich schweres Geschütz gegen die AOA-Bebauung. ZukunftGauting-Vorsitzender Dr. Andreas Albath machte deutlich: „Sie sprechen nicht für die Gautinger Bevölkerung. Viele sind froh, dass es in Gauting endlich vorwärts geht. Wir wollen ein modernes und lebenswertes Gauting. Und dazu gehört, dass endlich auch für Normalverdiener mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird – Gauting soll kein Ort für Millionäre werden sondern auch für Menschen, die hier ganz normal arbeiten.“

Wer sich für Details interessiert – die Präsentation zur Veranstaltung soll auf der Webseite der Gemeinde veröffentlicht werden.

Bürgerversammlung

Bürgerversammlung

Neue Gewerbegebiete um Gautings Zukunft zu sichern – aktueller Stand

Es ist allgemein bekannt: Gautings Einnahmesituation ist aufgrund deutlich unterdurchschnittlicher Gewerbesteuern schlecht, die Gemeinde muss bei vielen freiwilligen Leistungen zum Teil schmerzliche Einschnitte vornehmen.

Drei Gewerbegebiete sind aktuell in der Planung. Der Handwerkerhof am Penny-Kreisel und das Gautinger Feld (früher „westlich Asklepios“ bezeichnet) zielen vor allem darauf, in Gauting bereits ansässige Gewerbetreibende am Ort zu halten. Es gibt mehrere Dutzend konkrete Interessenten, für die eine Verlagerung ihres Betriebes ein aktuelles Thema ist, weil sie am bisherigen Standort sich nicht mehr entwickeln können oder mit zu naher Wohnbebauung in Konflikten stehen. Die Gemeinde hat im Juli interessierte Gewerbetreibende ausführlich informiert, die interessante Präsentation finden sie hier. https://www.gauting.de/fileadmin/gauting-online/Dateien/downloads_pdf/wirtschaft_und_gewerbe/20190716_Zusammenfassung_Infotermin_Gewerbeflaechen_Gmd.Gauting.pdf

Ab dem 4. Quartal 2019 soll es konkret werden!

Der Wermutstropfen: hierdurch werden nur bereits bestehende Gewerbesteuerzahler für Gauting langfristig gesichert, eine signifikante Erhöhung der Gewerbesteuer erfolgt daraus nicht. Hierfür ist die Realisierung des ASTO Ecoparks südlich des Gilchinger Gewerbegebietes erforderlich. Hier gibt es aktuell wenig konkrete neue Nachrichten aus dem Rathaus. Die Anregungen und Einwände aus der frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange werden ausgewertet und in die weitere Konkretisierung der Planung aufgenommen. Wir sind gespannt, wann es bei diesem zentralen Zukunftsprojekt für Gauting weitergeht.

Wie schaffen wir bezahlbare Wohnungen in Gauting? – Beim AOA-Gelände wird es jetzt konkret!

In den nächsten Wochen wird es im Gemeinderat um die Neufassung des bestehenden Bebauungsplans 100 – Schaffung von bezahlbarem Wohnraum – gehen.

Man erkennt in Positionierungen und Anträgen einiger Parteien und Gruppierungen die nahende Kommunalwahl im März 2020. Es wäre aber schade, wenn hier ein wichtiges Zukunftsthema – bezahlbarer Wohnraum für viele Mitbürger – für Gauting zerredet wird und wichtige Zeit erneut verloren geht.

Die amtlichen Daten (Gemeindedaten Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München) zeigen, dass Gauting als Teil der Metropolregion München moderat, aber keinesfalls unkontrolliert wächst, wie einige suggerieren wollen. Gleichwohl: es gibt erheblichen Veränderungen in der Bevölkerung durch Zu- und Wegzüge, für viele Menschen in Gauting ist die Wohnungsfrage ein ganz wichtiges Thema!

Bevölkerungsentwicklung Gauting 2012-17

Was bedeutet es für eine Gemeinde,

  • wenn die Kindergärtnerin Gauting verlässt, weil sie hier zwar arbeiten, aber nicht leben kann,
  • viele Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung am Ort keine Wohnung finden,
  • 300 Gautinger aufgrund ihres niedrigen Einkommens zwar einen Wohnberechtigungsschein haben, aber die Gemeinde ihnen mangels Wohnungen nicht helfen kann,
  • in Gauting verwurzelte junge Berufstätige aus dem Elternhaus in eine eigene kleine Wohnung umziehen wollen, in Gauting aber nichts finden,
  • die Feuerwehr den Bereitschaftsdienst eines Tages nicht mehr sichern kann, weil viele Freiwillige wegziehen, …?

Denn in Gauting wurden in den letzten Jahren wie im ganzen Landkreis viel zu wenig Wohnraum geschaffen – zudem mit einem Anteil von 80 % überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser – gebraucht werden aber vor allem Wohnungen!

Einwohnerzuwachs
Quelle: https://www.merkur.de/lokales/starnberg/starnberg-ort29487/hunderte-wohnungen-fehlen-im-landkreis-starnberg-aber-es-gibt-zumindest-eine-hoffnung-12909536.html

Natürlich berührt das denjenigen zunächst nur wenig, der selber im womöglich eigenen Haus in Gauting wohnt und keine Umzugspläne hat. Aber kann das die Leitmaxime für die Weiterentwicklung unseres Ortes sein ? Sollen sich es nur noch Wohlhabende leisten können,  nach Gauting zu ziehen ? Das dürfen wir nicht akzeptieren!

In der Gautinger Bevölkerung wird das Ziel eines vermehrten Baus bezahlbarer Wohnungen nach unserem Eindruck ganz überwiegend befürwortet. Aber natürlich gibt es bezüglich der AOA-Bebauung berechtigte Fragen der unmittelbaren Anwohner, die den aktuellen Zustand einer still ruhenden Liegenschaft mit dem wild bewachsenen Feld dahinter schätzen und nicht durchweg von einer wachsenden Nachbarschaft begeistert sind. Einige Anwohner wünschen sich daher ein geringeres Maß an Bebauung. Aber ist das mit dem Ziel bezahlbarer Wohnungen vereinbar angesichts der erheblich gestiegenen Bodenpreise und Baukosten?

Wer die Anzahl der Wohnungen beim AOA reduzieren will, muss nachweisen, dass die geringere Zahl an Wohnungen nicht zu teuer werden!

Wichtig in diesem Zusammenhang: die geplante Bebauung entspricht der Flächenverdichtung vergleichbarer Wohngebiete in Gauting, wie eine Analyse der UBG aufzeigt.

Die Gemeinde wird die überarbeitete Planung nach gründlichen Gesprächen mit allen Interessierten in den nächsten Wochen vorstellen. Im Bauausschuss am 10.9. wird darüber intensiv diskutiert werden, es gibt Anträge deutlich weniger Wohnungen zu bauen als ursprünglich geplant. Es muss sorgfältig geprüft werden, ob hierdurch die Anzahl der dringend benötigten Sozialwohnungen und der im „Einheimischen-Modell“ zu schaffenden Wohnraum reduziert wird, das ist nicht akzeptabel!  Wir erwarten zeitnah noch in 2019 eine klare Entscheidung, die die Anliegen der Anwohner ernst nimmt und den Weg frei macht für dringend benötigte bezahlbare Wohnungen in Gauting!

Spendenaufruf – Der Deutschunterricht für Vorschulkinder in Gauting muss bleiben!

Wie sichern wir das alle Kinder mit ausreichenden Deutsch Kenntnissen in die Grundschule starten? Es gibt in Bayern für Kindergartenkinder mit zu schlechten Deutschkenntnissen ein Vorschulangebot, um ihnen einen guten Start in ihre Schullaufbahn zu sichern. Unzweifelhaft sinnvoll! In Gauting ist der Vorschulunterricht aktuell gefährdet, weil der Transport der Kinder von der Grundschule in die Kindergärten aufgrund der Finanzsituation der Gemeinde aktuell nicht mehr möglich ist. Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung unserer bekanntlich unterfinanzierten Gemeinde ist diese – freiwillige – Leistung leider entfallen.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/engagement-weil-gauting-kein-geld-hat-sammeln-die-buerger-spenden-1.4578228

Der Gautinger Bernd Lüders hat einen Spendenaufruf gestartet – wenn 50 Bürger je 200 € spenden, ist das Problem im neuen Schuljahr gelöst!

Bankverbindung:
Gemeinde Gauting
IBAN DE35 7025 0150 0620 0000 42
„Beförderung Vorkurs Deutsch“

Die Gemeinde stellt eine Spendenquittung aus. Natürlich kann auch mehr oder weniger gespendet werden, jeder Beitrag hilft.

Nicht immer nur meckern, sondern konkret sich bürgerschaftlich engagieren – diese Aktion hat unsere Sympathie und deshalb unterstützen wir die Bitte von Bernd Lüders.

Natürlich ist das grundlegende Problem damit nicht gelöst. Wir müssen unsere weit unterdurchschnittlichen Gewerbesteuereinnahmen erhöhen, um sinnvolle, aber freiwillige Aufgaben der Gemeinde zukünftig wieder besser erfüllen zu können. Aber das wirkt nur langfristig und hier kann man bei einem wichtigen Thema auch mit kleinem Beitrag helfen!

Spendenaufruf – Beförderung Vorkurs Deutsch

Nachgefragt: wie geht es weiter am Grundschulareal?

Stephan Meier, Mitglied der Geschäftsleitung der S&P Retail Development GmbHSeit ein paar Tagen ist es nun endlich losgegangen auf dem Brachland der ehemaligen Grundschule. Aber immer noch gibt es viele Gerüchte und Spekulationen in Gauting zu dem Projekt. Wir haben mit Stefan Meier von der Geschäftsleitung von Sontowski über den aktuellen Stand und den Ausblick gesprochen.

ZG: Lange hat es gedauert bis die Arbeiten auf dem ehemaligen Grundschulareal losgehen konnten. Wie ist jetzt ihre weitere Zeitplanung?
Meier: Ja, auch wir freuen uns, nach dem Abschluss der Genehmigungsverfahren jetzt mit den Bauarbeiten zu beginnen, das ist immer ein besonderer Moment. Aktuell gehen wir von der Fertigstellung im Frühsommer 2021 aus. Derzeit sehe ich keine größeren Risiken, die diesen Zeitplan gefährden. Die derzeit laufenden Abbrucharbeiten schreiten gut voran, sodass dann auch die anstehenden Erdarbeiten planmäßig beginnen können.

ZG: Viele Bürger und auch die öffentliche Hand erleben oft wegen der aktuell großen Auslastung der Baubetriebe große Überraschungen im Zeitplan. Diese Sorge haben Sie nicht?

Meier: Wir haben einen Generalunternehmer beauftragt, der in den Startlöchern steht und nach Abschluss der Abbrucharbeiten starten wird. Es handelt sich um ein großes mittelständisches Familienunternehmen mit viel Erfahrung. Wir arbeiten schon seit Jahrzehnten gut und verlässlich zusammen. Da ist es natürlich ein großer Vorteil, wenn man wie wir schon viele vergleichbare Bauvorhaben verwirklicht hat.

ZG: Es gibt in Gauting immer viele Gerüchte, wie ist der Vermietungsstand inzwischen?

Meier: Bis auf zwei kleinere Einzelhandelsflächen sind die Gewerbeflächen vollständig vermietet. EDEKA und dm freuen sich, wenn sie die Standorte eröffnen können und sehen hier großes Potenzial. Wir haben auch einen Kinderarzt und eine Logopädin gewinnen können. Daraus ergibt sich eine sehr attraktive Mischung für die Gautinger Bahnhofstraße, von der das gesamte Umfeld profitieren wird. Die Wohnungen werden natürlich erst zeitnah zur Fertigstellung vermietet.

ZG: Aktuell wird in Gauting die Bebauung des ehemaligen AOA-Areals mit Wohnungen diskutiert. Dort soll auch ein Supermarkt entstehen. Stört Sie das als Eigentümer der Immobilie am Bahnhof eigentlich?
Meier: Überhaupt nicht. Wir sehen die Ansiedlung zusätzlicher Nahversorger in Gauting als sehr positiv. Das Konzept am Bahnhof hat in Verbindung mit dem dm-Markt eine eigene Kundenstruktur. Mit unseren Märkten entsteht ein fußläufig erreichbares Angebot, das sich unter anderem an Pendler und Anwohner in der direkten Umgebung richtet. Bürger, die heute zum Einkauf nach Stockdorf fahren, können das Auto künftig stehen lassen und am Bahnhof zu Fuß oder mit dem Fahrrad einkaufen. Diese Faktoren sprechen für unser Projekt, völlig unabhängig davon, ob im Gautinger Westen ein Angebot entsteht, das ja vermutlich auch Bürger aus Unterbrunn oder Pentenried ansprechen wird. Und natürlich ist es für die Verkehrssituation auf der Bahnhofstraße gut, wenn die Ammerseeunterführung vom Einkaufsverkehr entlastet wird.

ZG: Herzlichen Dank für das Gespräch!

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